Stehen Sie auch vor diesen Fragen: Wie formuliert man eine Mission und eine Vision? Wie werden sie unterschieden? Was muss die jeweilige beinhalten? Wie ist die Definition? Lesen Sie hier unsere Antworten.
Jedes Unternehmen steht vor der Herausforderung, den Sinn seines Unternehmens zu formulieren. Und zwar nicht den Unternehmenszweck im Handelsregister, sondern was der sinnstiftende Zweck des Unternehmens ist. Was man damit verändern möchte. Wohin man gehen möchte, welche Ziele man erreichen möchte.
Das wird meist in einer Mission und einer Vision formuliert. Doch weshalb sollte man sich überhaupt die Mühe machen diese zu formulieren?
Nochmal schriftlich auf den Punkt gebracht:
Zum einen ist eine Mission und Vision sehr sinnstiftend für die eigenen MitarbeiterInnen, um eine echte Verbindung zu schaffen.
Und es können mit Hilfe der Vision und Mission heutige Handlungen bewertet werden in Bezug auf
a) Einzahlung in die Unternehmensziele,
b) Dringlichkeit und
c) Bedeutung/Wichtigkeit
Wenn man sich nun die beiden Dinge erarbeiten möchte, stellen sich natürlich folgende Fragen:
Und hier kamen wir bei unseren ersten Recherchen auf unterschiedlichste Definitionen. Auch die Auffassung von meinen MitarbeiterInnen und mir waren teilweise konträr. Deshalb mussten wir erstmal eine Herangehensweise entwickeln, um eine für uns geltende Definition zu bekommen und die beiden Begriffe voneinander klar abgrenzen.
Im ersten Schritt recherchierten wir also im Internet, in diversen Blogs, den Unterlagen aus dem Studium und sahen uns Videobeiträge dazu an.
Im zweiten Schritt suchten wir ganz gezielt nach englischsprachigen Beiträgen hierzu. Die knappe englische Sprache ins deutsche zu übersetzen brachte uns erste Aha-Erlebnisse.
Daraus konnten wir dann auch Akzeptanzkriterien und Fragestellungen ableiten, die eine Vision und eine Mission enthalten muss, damit sie eben dieses ist.
Und das sind die für uns zutreffendsten Definitionen:
“Angestrebtes erstrebenswertes Zukunftsbild meiner Organisation in ferner Zukunft. Ist vage, phantasievoll und utopisch. Darf nicht zu realistisch sein.”*
“Momentanes Kundenversprechen, wo ich heute stehe. Zeigt auch Unterschiede, wofür ich nicht stehe.”*
Um nun weiter klar zu werden, wie die beiden sich voneinander abgrenzen, hat uns sehr geholfen die Vision und die Mission in verschiedenen Teilbereichen gegenüberzustellen, um so noch mehr Klarheit zu bekommen:
Aspekt |
Vision |
Mission |
---|---|---|
Zusammen- fassung |
Angestrebtes erstrebenswertes Zukunftsbild meiner Organisation in ferner Zukunft. Ist vage, phantasievoll und utopisch. Darf nicht zu realistisch sein. |
Momentanes Kundenversprechen, wo ich heute stehe. Zeigt auch Unterschiede, wofür ich nicht stehe. |
Wo spielt sie |
Spielt in der gewünschten idealisierten Zukunft |
Spielt in der Gegenwart |
In zwei Worten |
Inspirierende Zukunft |
Zielgerichtete Aktivität |
Verb |
sehen |
machen |
Bietet den Akteuren |
Gibt den Akteuren ein Idealbild bzw. mentales Bild |
Gibt den Akteuren den Fokus und Richtung für das Handeln |
Hilft folgende Frage für die Unternehmen und den MitarbeiterInnen zu lösen |
Warum macht das Unternehmen es? |
Was macht das Unternehmen? |
Warum ist es hilfreich? |
Bietet dauerhafte Inspiration, was die Organisation in der Welt beitragen wird, und was der tiefere Sinn des Unternehmens ist |
Filtert, was wichtig ist; |
Verbindet die Organisation auf ... |
Zeichnet ein unternehmensweites Bild, worauf wir uns zubewegen und warum |
Zeichnet ein unternehmensweites Bild, wie wir dahin kommen |
Wie stehen Mission und Vision zueinander? |
Die Vision (unser idealisiertes Zukunftsbild) dient als Inspiration für die Mission (also für das Handeln in der Gegenwart). |
Die Mission ist das, was die Organisation (konkret) tut, um sich auf die (vagere) Vision zuzubewegen. |
Begriffe |
Träume, Hoffnungen, Ängste, gezeichnet Zukunftsbild, leuchtend |
Zweck, Ziele, Zielsetzung, Vorgaben, Aufgaben |
Länge |
Meistens kurz, kann aber auch ein längerer Text sein |
Eher kurz |
Eine Vision beschreibt, wo das Unternehmen nach Erreichen seiner Mission sein möchte. Diese Aussage offenbart das "Wo" eines Unternehmens. |
Ein Mission Statement ist in gewisser Weise eine handlungsorientierte Visionsaussage, die den Zweck, dem eine Organisation dient, ihrem Interessensgruppen erklärt. Es enthält oft eine allgemeine Beschreibung der Organisation, ihrer Funktion und ihrer Ziele. |
|
Stellt ein Bild der angestrebten Zukunft einer Organisation dar, um ihren Mitarbeitern ein dauerhaftes, tiefes und inspirierendes Ziel zu geben. |
Die Mission ist eine kurze Zusammenfassung des Unternehmens-Kernzwecks, der Unternehmens-Ausrichtung und der Unternehmens-Ziele. |
Folgende Tipps fanden wir ebenso hilfreich:
Besteht Sie nur aus einem Satz?
Es sollte einfach, leicht zu lesen und auf das Wesentliche reduziert sein, damit es sich einprägen und genau wiederholt werden kann.
Ein Zeithorizont ist einfach ein fester Punkt in der Zukunft, an dem Sie Ihr Vision Statement erreichen und bewerten werden. Definieren Sie diesen Zeitpunkt.
Auch hier ist die Visionsaussage nicht das, was das Unternehmen gegenwärtig tut, sondern ein zukünftiges Ziel, an dem sich das Unternehmen orientieren möchte.
Beantwortet die Frage (aus Sicht in 10-15 Jahren, wenn alles absolut perfekt gelaufen wäre): "Was machen wir?"
Die Visionsaussage ist ein langfristiges Ziel, das idealerweise nicht durch den Markt oder technologische Veränderungen beeinflusst werden sollte.
Seien Sie herausfordernd
Trotzdem sollten Sie bei der Formulierung Ihrer Ziele nicht zaghaft sein. Ihr Ziel sollte nicht zu einfach zu erreichen sein, aber auch nicht so unrealistisch, dass es verworfen wird.
Checkfragen:
Das Vision Statement sollte allgemein genug sein, um die Interessen und die strategische Ausrichtung der Organisation zu erfassen.
Werden Sie dem Titel des Dokuments gerecht und schaffen Sie etwas, das die MitarbeiterInnen zusammenschweißt und als Ziel für alle Beteiligten in der Organisation erstrebenswert ist.
Checkfragen:
Der Schlüssel zu einer guten Visionsaussage ist es, die Dinge in einem langfristigen, übergeordneten Sinn zu sehen, ohne jedoch generisch zu klingen.
Wenn Sie das tun, schränken Sie Ihre Vision ein, und sie wird in fünf Jahren nicht mehr anwendbar sein.
Das Statement ist dann gut, wenn es deutlich macht, wer Sie als Unternehmen sind und wer Sie werden wollen.
Aus der Unternehmensvision lassen sich die wichtigsten Unternehmensziele und Unternehmensstrategien ableiten.
Checkfragen:
Das Mission Statement grenzt sich zwar zum Vissionsstatement ab ist zwar kein Visionsstatement, spiegelt aber die langfristigen Ziele Ihres Unternehmens wider. Dazu gehört, wofür das Unternehmen steht und dies den Mitarbeitern, seinen Stakeholdern und denen außerhalb des Unternehmens, wie Kunden, Einzelhändlern usw., deutlich zu machen. Fassen Sie Ihre Prioritäten zusammen, und stellen Sie sicher, dass das Statement die Unternehmenskultur widerspiegelt. Aber nehmen Sie sich Zeit; überstürzen Sie den Prozess nicht.
Diese vier Elemente sind entscheidend für ein erfolgreiches Leitbild (Mission Statement). Alle diese Elemente müssen in nur wenigen Sätzen wiedergegeben werden, die den Wert des Unternehmens verdeutlichen und als Inspiration dienen, dabei aber plausibel und spezifisch bleiben.
Was erwartet Ihr Team von dem Unternehmen? Wer sind Ihre Kunden? Wie können Sie ihnen helfen? Welche Werte sind für das Unternehmen wichtig? Haben Sie eine Reihe von Überzeugungen oder Moralvorstellungen? Halten Sie sich an einen ethischen Standard? Was sind Ihre Gründungsprinzipien? Was streben Sie an? Wie definieren Sie Erfolg? Wie ist Ihr Unternehmen einzigartig?
Denken Sie daran, dass sich Visionen auf die Zukunft beziehen. Mission Statements bleiben fest in der Gegenwart: wer Sie sind und was Ihnen wichtig ist, hier und jetzt. Beschreiben Sie das Heute, erklären Sie, wer Sie heute sind, und tun Sie dies klar.
Sie schreiben keinen Roman, also gibt es keinen Grund für Nuancen (Ausschmückungen). Es ist eine kurze, prägnante Zusammenfassung der einzigartigen Position Ihres Unternehmens. Ein oder zwei Sätze sind ausreichend. Fügen Sie mehr als das hinzu, und es wird verwässert. Reduzieren Sie es immer weiter, bis Sie die grundlegenden Elemente haben, aber stellen Sie sicher, dass es immer noch einprägsam und effektiv ist.
Das Mission Statement kommt nicht von der Führungsebene, sondern spiegelt jeden in der Organisation wider. Auf diese Weise ist es umfassender und wird von allen mitgetragen. Jeder Mitarbeiter ist Teil des Unternehmensprozesses und somit investiert auch jeder in den Erfolg.
Mission Statements sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sollen die Zeit und den Ort widerspiegeln, in der sie erstellt wurden. Aber die Zeiten ändern sich, und das sollten auch Mission Statements. Unternehmen entwickeln sich weiter und ihre Mission Statements müssen sich mit ihnen verändern.
Bevor man in die Inhalte geht, sollte der Prozess und v.a. die Begriffe für alle Beteiligten klar sein. Wir empfehlen allen Organisationen, sich darüber früh Gedanken zu machen, denn sonst redet man aneinander vorbei.
Für unseren Alltagsprozess greifen wir da auf das standardisierte und definierte Framework Scrum zurück.
Für die Vision und Mission mussten wir uns die Definitionen selbst erarbeiten.
Wenn Sie einen IT-Dienstleister für die Digitalisierung Ihrer Unternehmensprozesse suchen, der genauso tickt, dann sprechen Sie uns doch an.
Folgende Quellen haben wir benutzt:
Beitrag vom 23.04.2021