Webanwendungen, Part 1: Definition und Geschichte

Wer unseren Blogpost zu den Umstrukturierungen bei K&K-Software gelesen hat, wird wissen, dass wir die Web- und Desktop-Teams zu einem Softwareteam fusioniert haben. Grund dafür war, dass sich Web- und Desktopanwendungen immer mehr überschneiden.

Aber was ist das überhaupt: eine Web-App? Und warum sind die heute zahlreicher und elaborierter als früher? Welche Vor- und Nachteile bringt eine Webanwendung mit, und was ist mit der Sicherheit?

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Wir benutzen alle Webanwendungen

 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie heute schon mehrere Webanwendungen – oder Web-Apps, oder Web-Applications – benutzt haben, ohne das überhaupt gemerkt zu haben. Es besteht eine gute Chance, dass Sie über eine Webanwendung auf diese Seite gekommen sind, die im übrigen auch Anwendungen beinhaltet.

 

Um zu verstehen, warum Webanwendungen so allgegenwärtig geworden sind, muss man verstehen, was sie eigentlich sind, und wie sie sich von Webseiten abheben. Eine Anwendung, ist erstmal alles, womit ein User an einem PC interagieren kann. Eine Webanwendung verlagert das Prinzip in den Internetbrowser (also z.B. Firefox, Edge oder Chrome).

 

Jedes Mal, wenn Sie also mit einer Webseite auf eine Art interagieren, die über das Klicken eines Links hinausgeht, nutzen Sie eine Webanwendung. Wenn Sie sich überlegen, wie oft das der Fall ist, werden Sie schnell feststellen, dass das schon die normale Interaktion mit dem Internet geworden ist. Das war aber nicht immer so.

 

 

Desktop- und Webalternativen für Schriftbearbeitung.

 

 

Bescheidene Anfänge

 

Die Geschichte der Webanwendungen führt uns in die Steinzeit des Internets – nämlich die frühen 1990er Jahre. Da hat es ein Update des html-Protokolls, der Sprache des Internets, erlaubt, Nutzereingaben zu bearbeiten. Das Internet verwandelte sich von einem reinen Anschauungsobjekt zu einer interaktiven Oberfläche.

 

Die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten wussten auch ein paar Doktoranden aus Stanford zu nutzen. 1994 veröffentlichten David Filo und Jerry Yang eine Webseite namens „Jerry and David’s Guide to the World Wide Web“. Die sollte dann kurze Zeit darauf „Yahoo!“ heißen. „Yahoo!“ ist dabei ein typisches Beispiel für eine frühe Web-App: sie bringt einen zu einer Webseite, die dann wiederum als statisches Objekt vor einem steht. Interaktion? Marginal.

 

Dieses statische Verständnis des Internets, in der Interaktion vor allem bedeutet, einfacher an mehr Information zu kommen, sollte sich erst in den 2000er-Jahren gründlich ändern. Viel ist über das Web 2.0 geschrieben worden. Wichtig ist aber zu verstehen, welche Rolle Webanwendungen bei der Transformation des Internets gespielt haben.

 

Angriff der Web-Apps

 

Das neue Jahrtausend wurde durch das Internet transformiert, genau wie das Internet das neue Jahrtausend transformiert hat. Webanwendungen haben dabei eine zentrale Rolle gespielt. Dank leistungsfähigerer Transferprotokolle und Computer sowie Breitband waren Webentwickler nicht mehr durch langsames Internet eingeschränkt.

 

Medienplayer, Emails, Videotelefonie, Kalender – heute gibt es für fast jedes Programm entweder eine Webversion, oder die Services werden in der Regel direkt über das Internet angesteuert. Auch die für das Web 2.0 typische Kommunikation läuft über Anwendungen. Zwischen Internet und Unser herrscht inzwischen ein reger Austausch.

 

Inzwischen werden ganze Unternehmen über Webanwendungen verwaltet. ERP-Systeme wie ERPNext laufen komplett im Browser. Die Vorteile liegen auf der Hand: da man nicht für ein bestimmtes Betriebssystem entwickeln muss, laufen Web-Apps auf jedem Gerät, egal ob Apple-Smartphone oder Windows-Computer.

 

 

Google ist eine der verbreitetsten Webanwendungen.

 

 

Es wächst zusammen

 

Webanwendungen machen das Internet besser, und das Internet bietet entscheidende Vorteile für Apps: kein Wunder, dass klassische Desktop-Entwicklung, App-Entwicklung, und Web-Entwicklung inzwischen zusammengewachsen sind. Kaum ein großes System hat inzwischen nicht zumindest eine abgespeckte Version im Browser.

 

Gleichzeitig überschneiden sich auch die Technologien und Kompetenzen von Web- und Desktop-Entwicklern immer weiter. Software bedeutet heute nicht mehr, dass es in einem abgeschlossenen Programm laufen muss. Darum haben wir bei K&K-Software unsere Abteilungen zusammengelegt. Unterm Strich profitieren beide Seiten davon.

 

Webanwendungen haben leider nicht nur Vorteile. Wie alles, das über das World-Wide-Web läuft, sind sie ein Angriffsvektor für Hacker. Die Absicherung von Web-Apps ist deswegen ein Milliardengeschäft und ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel. Erfahren Sie mehr über die Sicherheitsaspekte von Web-Apps in Teil 2 unserer Reihe zu Webanwendungen.


Beitrag vom 14.11.2022

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